Vasilij Osipovič (Josif Solomonovič) Grossman, geboren am 12. 12. 1905 in Berdyčiv, Ukraine. Sohn assimilierter Juden, eines Chemieingenieurs und einer Französisch-Privatlehrerin, die sich wenige Jahre nach seiner Geburt trennten. Lebte mit der Mutter in Berdyčiv und in Genf. Chemiestudium an der Universität Moskau. 1928–33 Ehe mit Anna Petrovna Matsuk; 1929 Geburt der Tochter Ekaterina, die sich oft bei der Großmutter aufhielt. 1929–33 Chemiker am Institut für Pathologie und Arbeitshygiene in Stalino; 1933 nach Tuberkulose-Verdacht Umzug nach Moskau, dort Tätigkeit im Laboratorium einer Bleistift-Fabrik. Nadežda Almaz, seine in der Moskauer Gewerkschafts-Internationalen tätige, bald als Trotzkistin verfolgte Cousine, ebnete ihm den Weg in politische und literarische Kreise. Im Februar 1929 erste Veröffentlichung in der Wochenzeitung „Ogonek“; 1934 Förderung und ‚Anleitung‘ durch Maxim Gorki. 1934–41 Arbeit am Roman „Stepan Koltschugin“. 1937 Aufnahme in den sowjetischen Schriftstellerverband.
Seit 1936 Ehe mit Olga Guber, Adoption ihrer Söhne, deren Vater 1937 dem stalinistischen Terror zum Opfer fiel. Er sah sich außerstande, zu seiner Rettung und der weiterer Freunde sowie Verwandter etwas zu leisten, erwirkte 1938 durch Briefe an den NKWD-Chef Ežov und an das formale Staatsoberhaupt Kalinin aber die Freilassung seiner Frau. Mitunterzeichner des im Juni 1937 in der „Literaturzeitung“ erschienenen Schreibens, das für Bucharin die ...